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from lebenszeitverschwendung

Ich würde Ihnen gerne von meiner Großmutter erzählen. In der einzigen Therapiestunde meines Lebens, von der ich den Eindruck hatte, das sie etwas gebracht hat, war das ein guter Einstieg um zu erklären, was mein Problem ist. Bedauerlicherweise kam die Therapeutin in der nächsten Stunde nicht wieder, auch in der übernächsten nicht, und dann gar nicht mehr, weil sie spontan wo anders ihre eigene Praxis aufgemacht hat. M*** R, geborene S, zwischendurch hieß sie auch mal M*** und hatte noch zwei andere Namen von ihren Ehemännern übernommen, die ich mir nicht merken kann. Ihr leben war ziemlich abgefuckt. Ihr Vater war nach der Deutschen Invasion nach Polen geschickt worden, hat dort mehr Juden ermordet als er zählen konnte, war danach ein paar Jahre in Russischer Kriegsgefangenschaft bis er freigelassen wurde und hat anschließend bis zur Rente weiter in Deutschland als Polizist gearbeitet. Über den Krieg sprach er kaum, alle wussten Bescheid, wenn jemand darüber gesprochen hätte, was er im Krieg gemacht hat, wäre er vermutlich vor dem Kriegsgericht gelandet, was Frau und Tochter in Armut gestürzt hätte, deshalb schwiegen sie. Ihre Mutter war psychisch krank, schwer zu sagen was das in den Begriffen moderner Psychiatrischer Terminologie genau bedeutet, aber die Diagnose Schizophrenie wurde mir weiter getragen. Sie starb kurz vor meiner Geburt. Es folgten eine Reihe traumatischer Geschichten, die in mir großen Respekt vor ihr erzeugen, aber an dem Thema, auf das ich hier hinaus will, vorbei gehen. Kurz vor der Rente verliebte sie sich in den Mann ihres Lebens: U*** R. Der war auch Lehrer, auch fast in Rente, die beiden heirateten und Wohnten zusammen in einem Haus mit Meerblick. Happy End. Dann hatte er einen Schlaganfall. Danach konnte er gar nichts mehr. M behauptete, sie habe noch mit ihm kommunizieren können, über seine Augen, er habe geblinzelt, aber alle außer ihr waren der Überzeugung, das er nur noch Matsch in einem Körper war, der künstlich am Leben erhalten wurde. So habe auch ich ihn kennen gelernt: Als einen regungslosen alten Mann, der an seltsame Geräte angeschlossen war. Irgendwann starb er. Davon hat sie mir einige Jahre später erzählt, als sie schon im Bett lag. Sie hat ihn in seinem Rollstuhl raus geschoben, auf die Terrasse, in die Sonne, an den Platz, wo er früher so gerne gelesen hat, früh am Morgen an einem schönen Sommertag, ihn im Arm gehalten, ihm gut zugeredet und ihm Insulin verabreicht. Das hatte der Arzt empfohlen, weil es sich nicht nachweisen lässt. Sie behauptet er habe ihr kommuniziert er wollte sterben, mein Vater behauptet er war nicht mehr in der Lage zu kommunizieren. Schwer zu sagen was davon stimmte. Sie wurde nie angeklagt. Trotzdem war sie danach noch recht lebensfroh. Sie hatte das Haus geerbt, war in Rente, sozial gut eingebunden, der Bridgeclub war ihr Leben. Dann bekam sie Parkinson. Sie verbrachte viel Zeit in einem Parkinson Forum, und hatte offenbar auch einige Affären mit anderen Rentnern, die im Internet aktiv waren bevor die Jugend es für sich entdeckte. Dann bekam sie Krebs. Ich dachte es wäre Gebärmutterhalskrebs, in späteren Gesprächen mit meinem Vater sagte er Eierstockkrebs, war sich aber auch nicht sicher. So oder so, der ganze Bums musste raus. Aber es war zu spät, der Krebs hatte schon gestreut. Trotz Chemotherapie war ihre Prognose maximal noch 5 Jahre. Nun, sie hat danach noch 5 ½ Jahre raus geholt. Ich hatte kein besonders inniges Verhältnis zu ihr. Am Ende noch etwas mehr, als ich ein Erwachsener war und wir echte Gespräche führen konnten, aber wirklich Nahe gekommen bin ich ihr erst nach ihrem Tod, als ich ihre Tagebücher gelesen habe. In meiner Kindheit bin ich mit meinem Vater zu Ostern für ein paar Tage zu ihr gefahren, manchmal auch noch mal in den Herbstferien. Dann brach mein Kontakt zu meinem Vater ab und ich besuchte sie ein paar mal alleine. Sie baute krass ab. Eine Weile bestand ihr Leben daraus morgens vom Pflegedienst aus dem Bett in den Sessel gebracht zu werden, dort fernzusehen, zu telefonierten, Gameboy zu spielen und Besuch zu empfangen, abends zurück ins Bett. Ein einziges mal waren wir mit ihr im Rollstuhl am Strand, aber das fand sie glaube ich nicht so gut, es war ihr zu anstrengend und das Meer konnte sie auch von ihrem Bett aus sehen. Irgendwann schaffte sie es nicht mehr bis ins Wohnzimmer. Ich glaube das war etwa drei Jahre vor ihrem Tod, vielleicht etwas länger. So lange lag sie im Bett, unfähig alleine irgendetwas zu tun, und wollte sterben. Was sie sehr klar artikuliert hat. Sie wollte auch nicht in ein Pflegeheim oder ein Hospiz oder an irgendeinen anderen Ort, als dieses Haus mit Meerblick, das sie an ihre große Liebe erinnerte. Aber eine Privatversicherte, die sich nicht wehren kann und sterben will – ihr gesamtes Umfeld hatte starke finanzielle Anreize sie gegen ihren Willen am leben zu halten. Niemand hat ihr geholfen. Sie hatte chronische Schmerzen, hat die meiste Zeit im Halbschlaf verbracht, der Fernseher lief ununterbrochen, und sie hat immer wieder um Hilfe beim sterben gebeten. Gegner der Sterbehilfe führen oft an, das eine Legalisierung der Sterbehilfe einen Druck auf alte Leute erzeugen würde, sich umzubringen um ihren Kindern nicht zur last zu fallen. Das Gegenteil ist hier der Fall. Diese Frau wurde bis zu ihrem Ende ausgenommen, am Leben gehalten solange noch Geld aus ihr raus floss. Sie hat ihr Morphium nicht genommen, sondern gesammelt, die Tabletten unter ihrem Kopfkissen versteckt, aber der Pflegedienst hat es ihr immer wieder abgenommen. Und trotz Krebs, Parkinson, Übergewicht bei dem man sich Fragen konnte ob das Gewicht nicht alleine gereicht haben müsste damit sie in sich zusammen fällt und dem klaren Wunsch zu sterben, starb sie einfach nicht. Irgendwann habe ich aufgehört sie zu besuchen. Ich konnte das einfach nicht mit ansehen. Die Therapeutin, Frau S***, der ich das erzählte, wies darauf hin, dass es schon ein erstaunlicher Zufall war, das ich meine erste richtig krasse depressive Episode genau in dieser Zeit hatte – als ich mit ansehen musste wie meine Oma verzweifelt darum bettelte sterben zu dürfen und niemand ihr half. Ich versuchte darüber zu reden, mit meinen Eltern, aber die weigerten sich dieses Gespräch zu führen. Am Ende weigerte sie sich zu trinken. Mehrere Tage lang. Sterbefasten. Sie ist verdurstet. Der Arzt hat einen natürlichen Tod festgestellt, aber so etwas gibt es nicht. Kein Tod ist natürlich, es ist eine recht neue Entwicklung in der Menschheitsgeschichte, das wir so alt werden können, das sich diese Frage überhaupt stellt. Ich halte den Begriff „Altersschwäche“ für Christliche Propaganda. Meine Oma hat sich umgebracht, und zwar auf die grausamste Weise, die ich mir vorstellen kann. Und ich habe Angst. Nicht aushaltbare Angst. Ich habe Angst vor Ihnen. Vor meiner Familie, vor allen Menschen in diesem Land, weil ich weiß: Wenn ich in so eine Situation komme, werden sie mir nicht Helfen. Sie würden mich melken, so lange wie es irgendwie möglich ist Geld aus mir herauszupressen würden sie mich am Leben halten, sie würden mir den schmerzlosen Tod verwehren. Und ich werde das nicht zulassen. Auf keinen Fall. Ich würde ohne zu zögern alle Menschen die ich kenne Töten um dieser Situation zu entgehen. Diese Angst ist so intensiv, sie ist das stärkste Gefühl, das ich in meinem Leben verspürt habe. Sonst kann ich gut mit Ängsten umgehen, ich kann sie in Wahrscheinlichkeiten kleiden, sie mit Statistiken weg abstrahieren und in durch Risikoanalysen und Sicherheitsmaßnamen erträglich machen, bis die Sicherheitsmaßnamen zur Selbstverständlichkeit werden und ich die ihnen zugrundeliegende Angst vergesse. Das ich immer noch eine FFP2 Maske trage, obwohl alle anderen damit aufgehört haben, liegt nicht daran, das ich Angst habe – sondern daran, das die Angst dadurch verschwindet. Aber diese Angst, die Großmutter aller Ängste, bekomme ich nicht weg. Weil sie berechtigt ist. Und weil die offensichtliche, naheliegende, einfache Lösung mit dieser Angst umzugehen in Deutschland mit einer Haftstrafe von 6 Monaten bis 5 Jahren bestraft wird. Liebe führt zu Angst, Angst führt zu Hass, und Hass ist der Pfad zur Dunklen Seite der Macht. Und auf diesem Pfad bin ich. Das Wort Depression ist ein sehr abstrakter Begriff, ich habe noch keine zwei Ärzte getroffen die sich auf eine Definition einigen konnten, und es gibt diese unterschiedlichen Medizinischen Klassifikationen, die versuchen den Begriff greifbar zu machen, oder zumindest in etwas zu verwandeln, das man bei der Krankenkasse abrechnen kann, aber es ist keine Krankheit. Es ist eine natürliche, gesunde Reaktion auf ausweglose Lebensumstände. In den Entlassbriefen über mich steht „der Patient habe eine gute Krankheitseinsicht“, aber nein, das habe ich eigentlich nicht. Ich bin mir absolut sicher, dass Ursache und Lösung für meine Depression darin bestehen einen Weg zu finden um sicheren, selbstbestimmt und schmerzfrei sterben zu können. Das ist die notwendige Bedingung, dafür das es mir besser gehen kann. Daran lässt sich weder durch Medikamente, Therapien, Sport, finanzielle Sicherheit oder pseudomedizinischen Hokuspokus etwas ändern. Ich weiß, dass das für neurotypische Menschen schwer zu verstehen ist, weil sie Dinge einfach so vergessen können, oder verdrängen, oder sich mit Drogen, Verzeihung, mit Medikamenten, davon ablenken, aber ich kann das nicht. Ich bin nicht dazu in der Lage Dinge einfach zu vergessen, zu verdrängen, oder mich davon abzulenken. Ich habe ein starkes Bedürfnis nach Kognitiver Abgeschlossenheit. Ich habe es versucht. Im Gegenteil, die Versuche mich um diesen Elefanten im Raum herum zu schleichen, haben es schlimmer gemacht. Mein erster Aufenthalt hier hat ohne den geringsten Zweifel mehr Schaden angerichtet als geholfen. „Der Patient wird mit gebesserter Symptomatik entlassen“ ist eine ziemlich dreiste Lüge. Meine Suizidversuche sind nicht rational. Ich habe keinen Einfluss darauf, auch wenn Sie darauf bestehen zu behaupten ich hätte das. Habe ich nicht. Manchmal schon, wenn ich es für eine Weile schaffe diese Angst zu verdrängen, aber danach kommt sie nur immer wieder stärker zurück. Sie nimmt mich ein, überwältigt mich, schaltet die Kontrolle über mich selbst aus und plötzlich stehe ich auf eine Brücke, mit einer Schlinge um den Hals und die selbe Angst, die mich dort hin getrieben hat, hält mich davon ab zu springen – denn was, wenn es nicht klappt? Was wenn ich überlebe, querschnittsgelähmt bin, unfähig es noch mal zu versuchen? Sie würden mir nicht helfen. Niemand in diesem Land würde mir helfen. Und das ist das schlimmste, was ich mir vorstellen kann. So schlimm, das alle anderen Ethischen Implikationen dagegen verblassen. Was ist schon ein Mord, im Vergleich dazu jemanden mit Gewalt ans Leben zu fesseln? Meinem Empfinden nach eine Bagatelle. Vernachlässigbar. Meine Depression ist kein medizinisches Problem, sondern ein Politisches. Der Versuch es medizinisch zu behandeln, macht es schlimmer. Macht mich zu einer Gefahr für mich selbst und meine Umwelt. Ich bin nicht hier, weil ich glaube, das sie mir helfen können, sondern weil ich nicht weiß, wohin ich sonst soll. Dabei ist die Lösung offensichtlich, naheliegend, aus chemischer Sicht banal einfach zu synthetisieren und billig. Alles was ich brauche ist Sicherheit. Die Frage ist nicht, ob ich mich umbringe. Die Frage ist, wann, wie, und ob ich es schaffe vorher an 15 Gram Pentobarbital zu kommen ohne jemanden dafür töten zu müssen. Was ich ohne schlechtes Gewissen oder Zögern auf der Stelle tun würde. Denn alle anderen Gefühle, alles, was meine Persönlichkeit ausmacht, verblasst hinter dieser Angst. Sie überschattet alles und nimmt mich vollkommen ein. Ich kann ihr nicht entkommen. Es gibt keinen anderen Weg.

 
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from lebenszeitverschwendung

RIP Erbse

Merkwürdiger kurzer Flash-back beim Musik hören. Eine lose Assoziation und jetzt muss ich an Erbse denken. Ich kannte ihn nicht gut, wir haben uns vielleicht zwei, drei mal getroffen. Erbse war ein Punker aus Braunschweig. Ich weiß nicht mal mehr wie er aussah, aber so wie ein richtiger Punker eben. Iro, bunt, Piercings und selbstgemachte Tattoos, Lederjacke mit nieten und Patches, T-Shirt mit abgeschnittenen Ärmeln, löchrige Hose, Stiefel. Das volle Programm. Als ich neu nach Braunschweig kam bin ich ein paar mal einfach so zu irgendwelchen Grüppchen von Punkern gegangen und habe mit denen Bier getrunken um Anschluss zu finden, was auch ziemlich gut funktioniert hat. Dabei habe ich Erbse kennen gelernt. Es sind nur ein paar lose Bilder. Wir sitzen vor den Schlossarkaden auf dem Rand eines Brunnens, trinken Bier, reden über irgendwas. Erbse wühlt in seinen Taschen nach einem Feuerzeug oder Blättchen oder irgend so was und findet dabei ein Blister mit Tabletten. Er wird still, schaut die Tabletten eine Weile an, wirft sie dann plötzlich im hohen Bogen über seine Schulter in den Brunnen und ruft etwas nicht klar verständliches. Irgendetwas abfälliges über die Therapie oder die Ärzte oder so, und das er die Tabletten nicht nehmen will, weil ihn auf eine Weise verändern, die ihm nicht gefällt. Dann hebt er das Bier und trinkt. Später laufen wir zusammen durch die Stadt auf der Suche nach einer Telefonzelle. Wir haben eine Mission, ich habe einen Geldschein und er hat einen Zettel mit der Telefonnummer von einem Bekannten, der Gras verkauft. Telefonzellen sind selten geworden, wahrscheinlich sind wir beiden die einzigen in dieser Stadt die immer noch kein Handy haben. Aus Überzeugung, Rebellion, wegen der Überwachung, oder einfach weil wir schlecht auf Sachen aufpassen können, die eh ständig verloren oder kaputt gehen. Irgendwas dazwischen. Aber ganz sicher nicht aus Nostalgie, so wie alte Leute die kein Handy haben weil früher alles besser war. War es nicht. Es war Scheiße. Kein Handy zu haben ist ein Anknüpfungspunkt für Sympathie, eine Gemeinsamkeit, wir brauchen kein Handy um uns miteinander zu verbinden, unsere Verbindung entsteht in diesem Moment dadurch, das wir gegen die selben Windmühlen kämpfen. Und meistens braucht man auch keines, weil ja eh jeder andere eins hat. Außer der hat halt auch keins. Dann ist doof. Erbse erinnert sich an eine Telefonzelle von der er sicher ist, das es sie noch gibt. Er lotst mich durch die Innenstadt, pöbelt dabei ein paar Leute an, schnorrt noch etwas Kleingeld für den Anruf und wirft es in die Telefonzelle direkt vorm Eingang der Polizeistation. „Digger, hast du Gras?“, schreit er lauthals in den Telefonhörer. Leichter Widerwillen am anderen Ende der Leitung, es fallen mehrfach Lautstark unterschiedliche Synonyme für Cannabisblüten, in die wir gerne 20 Euro investieren wollen. Jemand der gerade aus der Polizeiwache kam dreht sich nach uns um. Das Gespräch dauert, das Geld ist alle, ich durchwühle meinen Geldbeutel nach Münzen, wir schnorren noch mehr Passanten an, rufen wieder an. Das Gespräch bricht erneut ab. Ich habe Zweifel daran, dass das geklappt hat, aber Erbse ist sicher, dass er gleich auftauchen wird. Allerdings ist er nicht ganz sicher, wo wir eigentlich sind. Er weiß sicher wo der Treffpunkt ist, da haben sie in der Schule immer zusammen gekifft, aber wie kommen wir dahin? Wir laufen erst mal drauf los. In der Nähe von der Bruchstraße. Ich weiß wo die ist. Ich kann uns da hin führen. Das sage ich Erbse, bin aber nicht sicher ob ich er mich versteht. Eine Frau fährt auf dem Fahrrad auf uns zu. „Entschuldigung, wo geht’s hier denn zum Puff?“, ruft er ihr zu. In freundlichem Tonfall, aber er ist nun mal ein stinkender, torkelnder Punker mit einem Bier in der Hand, da macht auch der Tonfall nichts dran. Sie verdreht die Augen, fährt an uns vorbei und sagt: „So siehst du auch aus.“ Verächtlich. Guckt grimmig. Komplett berechtigterweise natürlich. Plötzlich steht Erbse gerade und ruft ihr hinterher: „Entschuldigung. Ich wollte dich nicht beleidigen, ich suche nen Ort da in der Nähe und von der Bruchstraße kenne ich den Weg.“ Ihr Gesichtsausdruck ändert sich Schlagartig, sie dreht sich kurz um, erschrocken, lächelnd, mit sehr freundlicher Stimme zeigt sie uns die richtige Richtung und gibt eine Kurze Wegbeschreibung. Wir bedanken uns, entschuldigen uns noch mal, wünschen ihr einen schönen Tag und sie fährt weiter. Wenig später sitzen wir auf einer Bank an einem winzigen Fleckchen Grün, an einem winzigen Gewässer, kaum sichtgeschützt von der Straße, rauchen Kippen, warten. Ich glaube nicht, das der Typ noch kommt, aber Erbse schon, und nach einer gefühlten Ewigkeit kommt er tatsächlich. Zunächst etwas genervt, vermutlich davon, das Erbse so betrunken ist, aber er verkauft mir etwas Gras. Wir diskutieren kurz darüber ob wir ein Erdloch bauen sollen (das ist eine für meinen Geschmack etwas zu kreative Art Gras zu rauchen, bei der man, wie der Name schon sagt, ein dünnes, Tunnelförmiges Loch durch die Erde gräbt, auf der einen Seite mit Alufolie einen Pfeifenkopf anbaut und dann an der anderen Seite zieht – was genau so eklig ist wie du es dir jetzt vorstellst), gelangen aber zu dem Schluss, dass das zu aufwändig ist. Ich habe Tabak, der Typ hat Longpapes, Erbse dreht aus irgendeinem Papier aus seiner Jacke einen Tip, auf den er etwas zu Stolz ist, aber er will ja auch etwas beitragen, und wir rauchen einen Joint zusammen. Der Typ war irgendwie komisch, das Gespräch seltsam, ich weiß nicht mehr worum es ging, die Erinnerung fadet aus.

Ein paar Monate – Jahre? – später. Bei mir zuhause. Irgendwie ist mein Zimmer voller Leute. Bestimmt zwanzig oder dreißig insgesamt. Die kamen so nach und nach, wie die Zwerge im Hobbit, in der schönsten Stelle aus dem Buch, wo Gandalf die Zwerge einen nach dem Anderen dem Bärentypen vorstellt, damit er sie rein lässt und es nicht nein sagt, weil es so viele sind. Die beste Stelle, die, die sie im Film weg gelassen haben, wie immer. Irgendein Kumpel stand plötzlich vor der Tür, dann noch einer und der hatte irgendwie diese Gruppe mit dabei und der eine Typ wollte Kurz zu dem Anderen Typen, der bei mir war, vermutlich weil der sein Pep hatte, es war Wochenende, ich war betrunken, es war kalt draußen, und warum sollten die nicht alle kurz hoch kommen? Ich habe eh nichts, was man klauen könnte. Eine junge Frau, nicht wirklich Punk, aber doch deutlich alternativer aussehend als die anderen random Teenager, die der Zufall da in mein Zimmer gespült hat, erwähnt in einem Gespräch an dem ich nicht beteiligt bin Erbse. Ich horche auf, drehe mich zu ihr um, mische mich in das Gespräch ein und frage nach ihm. Erbse ist tot. Er hat sich umgebracht. Vor ein paar Wochen. Wie genau weiß sie nicht. Ich stehe auf, mache die Musik aus. Und sage allen sie sollen jetzt mal ne Minute still sein. Und irgendwie Funktioniert es. Awkward moment. Aber es fühlt sich richtig an das zu tun.

 
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from Gedankenwuschel

Ich bin nun seit fünf Wochen erkältet. Es ist nicht abzusehen, dass ich in nächster Zeit gesund werde. Alles ziemlich langwierig und extrem nervig.

Begonnen hat es am Dienstag vor zwei Wochen. Ich hatte ein allgemeines Krankheitsgefühl, Halsschmerzen, Ohrenschmerzen und eine leicht verstopfte Nase. Im Laufe der Woche habe ich fünf Coronaschnelltests gemacht. Alle negativ.

Die Erkältung verschlimmerte sich. Es kamen noch Husten und verstopfte Nasennebenhöhlen dazu. Nachts konnte ich aufgrund der Schmerzen und des Hustens kaum schlafen.

Donnerstags hatte ich endlich einen Hausarzttermin. Die Ärztin hat mich kaum angesehen. Sie sah mir in den Hals und entließ mich dann mit einer Krankmeldung und allgemeinen Hinweisen zu Erkältungen. Sie meinte, es sähe nach einem Virus aus, sie würde von einem Antibiotikum absehen, da das auch Nebenwirkungen hätte.

Die Freundin schimpfte mit mir, da ich keine Medikamente gegen die Erkältung mitgebracht habe und die Ärztin mir nichts verschrieben hatte.

Die folgenden Nächte waren der Horror. Es war kaum an Schlaf zu denken. Am Wochenende verzweifelte ich mehrfach nachts und dachte darüber nach, in die Notaufnahme der Klinik zu gehen. Die Erkrankung wurde eher schlimmer. Es kam noch eine Augenentzündung dazu. Zudem waren nun beide Ohren gedämpft und schmerzten. Im rechten Ohr habe ich die meiste Zeit ein Piepsen.

Der Vater versorgte mich mit dem Nötigsten und Medikamenten. Ich wollte am Sonntag in die Klinik. Mein Vater belaberte mich, dass wir nicht in die Klinik gehen sollten. Stattdessen sollte ich mit ihm etwas laufen gehen. Ich war genervt. Aber ich ließ mich erweichen.

Wir gingen eine Stunde durch das Feld. Ja, die frische Luft und die Sonne tat gut. Aber es ging mir nicht gut. An meiner Erkrankung änderte sich durch den Spaziergang wenig. Mit dem Schmerzmittel vom Vater konnte ich zumindest zeitweise ohne Schmerzen sein.

Montag waren wir dann zusammen bei der Hausärztin. Sie war irritiert, dass wir jetzt zu zwei waren und fragte, ob das einen Grund habe. Der Vater verneinte und meinte, dass ich darum gebeten habe, dass er mich unterstütze. Dieses Mal war die Ärztin deutlich gründlicher bei der Untersuchung. Außerdem nahm sie Blut ab und verschrieb mir ein Antibiotikum.

Einen Tag später war ich erneut bei der Hausärztin. Der Entzündungswert sei erhöht und sie wolle es weiter abklären. Hier habe ich noch nichts Neues gehört.

Das Antibiotikum schlug an und in den folgenden fünf Tagen der Einnahme wurde die Erkältung zusehens besser. Das Schmerzmittel konnte ich absetzen. Was auch wichtig war, denn aufgrund der hohen Dosierung habe ich Durchfall bekommen.

Am Ostersonntag habe ich mich fast gesund gefühlt. Bis auf leichte Halsschmerzen und Druck auf den Ohren hatte sich alles zurückgebildet. Ich war zuversichtlich, dass ich am Dienstag wieder arbeiten gehen kann.

Doch, zu früh gefreut. In der Nacht von Sonntag auf Montag bin ich mit Hals- und Ohrenschmerzen aufgewacht. Dies zog sich über den Montag und Dienstag hin. Ich habe mich weiter gepflegt, geschont, viel Ingwertee getrunken, Bonbons gelutscht und darüber nachgedacht wieder Schmerzmittel zu nehmen. In der Zwischenzeit sind die Ohren wieder zu. Ich hoffe morgen auf einen Termin bei der Hausärztin.

Nachts bin ich gegen fünf Uhr von den Schmerzen aufgewacht. Ich habe dann mit der Halslösung den Mund gespült und gegurgelt. Außerdem habe ich eine Ibuprofen 400 genommen, um in Ruhe schlafen zu können.

Tagsüber war ich bei der Hausärztin, um meine Krankmeldung zu verlängern und das Ergebnis der Blutuntersuchung abzufragen. Der Entzündungswert ist gesunken.

Aufgrund der Halsschmerzen habe ich zum Einschlafen 400er Ibu genommen. Das hat dazu geführt, dass ich weitgehend durchgeschlafen habe. Allerdings haben mich die starken Halsschmerzen morgens geweckt.

Ich bin gerade ziemlich genervt, dass das so hartnäckig ist. Ich weiß auch nicht, was ich besonders anders machen soll. Mehr gurgeln, Ingwertee und Halsbonbons kann ich gar nicht trinken und lutschen. Schonen und Schal tragen tue ich seit zweieinhalb Wochen. Ich bin ungeduldig. Aber immerhin habe ich nur noch Ohren- und Halsschmerzen. Ich habe heute Mittag eine Ibu 400 eingeworfen.

Die letzten beiden Tage der Woche waren ähnlich schmerzhaft, wie die Tage davor. Gefühlt ändert sich bei der Erkältung immer noch nicht viel. Vorgestern und gestern habe ich mich aufgerafft, geduscht, um an der frischen Luft und der Sonne unterwegs zu sein. Ohne Schmerzmittel geht es nicht. Ich nehme nachts und tagsüber mindestens eine Ibuprofen 400.

Es ist schon wieder Montag und ich muss entscheiden, wie ich nun weiter vorgehe. Die Optionen sind Hausärztin und Hals-Nasen-Ohrenarzt. Vom Gefühl her tendierte ich zum HNO. Allerdings würde das wahrscheinlich lange Wartezeiten bedeuten und der anschließende Besuch bei der Hausärztin.

Ich entschied mich für die Hausärztin. Zum einen kennt sie meine Krankheitsvorgeschichte und sie hat mich in dieser Erkältungssituation schon betreut. Ein weiterer Beweggrund war, dass ich heute das Gefühl habe, dass sich mein Gesundheitszustand eine Spur gebessert hat.

Die Ärztin hat mich untersucht, einen Abstrich gemacht, Blut abgenommen und meine Krankmeldung um eine Woche verlängert. Sie werde sich nur melden, wenn etwas auffällig ist.

Der Tag gestern war auch in Ordnung. Ich habe nur noch leichte Halsschmerzen gehabt. Heute früh bin ich dann wieder durch starke Halsschmerzen aufgewacht. Sie haben sich über den Tag wieder verschlimmert. Ich bin sehr genervt. Morgen suche ich den HNO-Arzt auf. Das geht so nicht weiter. Ich bin nun die vierte Woche krank!

Die Nacht war mit Ibu 800 und zwei Unterbrechungen in Ordnung. Heute habe ich kaum Schmerzen, fühle mich jedoch müde, antriebslos und schwach. Die HNO-Ärztin hat mich gründlich untersucht. Sie sagte, es sei noch sehr verschleimt und entzündet und es sähe nicht nach etwas Bakteriellem aus. Sie tippe eher darauf, dass ich noch mit einem Virus herummache. Die Ärztin ist zuversichtlich, dass es bald besser wird und hat mir eine neue Medikation aufgeschrieben.

Die Nacht war in Ordnung. Nach sechs Stunden Schlaf bin ich mit kratzendem Hals aufgewacht. Schmerzen sind gering. Der Husten ist auch besser. Die Augen sind noch entzündet. Ich pflege mich weiter und hoffe mich am Wochenende schon gesund zu fühlen und nächste Woche wieder arbeiten gehen zu können.

Das Wochenende waren die Symptome besser und ich habe mich etwas fitter gefühlt. Samstag war ich ein wenig im Feld gehen. Und Sonntag etwa 20 Minuten Radfahren, in der Sonne.

In der Nacht zum Montag bin ich durch starke Hals- und Ohrenschmerzen um fünf Uhr geweckt worden. Also wieder zum Arzt und weiter krankmelden lassen. Sollte es schlimmer werden, bekäme ich erneut ein Antibiotikum.

Gerade rief die Ärztin noch einmal an. Das genaue Ergebnis des Abstrichs sei nun da und es gäbe eine Bakterienbesiedelung mit einem Bakterium, das krank machen kann. Angesichts der Krankheitsdauer empfiehlt sie, dass ich noch einmal ein Antibiotikum nehme. Ich bin gespannt, ob ich dann gesund werde.

Erster Tag mit dem Antibiotikum. Heute habe ich mich gut gefühlt. Nicht gesund, jedoch ohne Schmerzen und wesentlich besser als die letzten Tage. Gehustet habe ich wenig. Die Stimme ist noch belegt und heiser. Den Druckausgleich bei den Ohren kann ich nach wie vor nicht machen.

Ich bin inzwischen die fünfte Woche krank.

#erkältung #erkrankung #gesundheit #hausärztin #vater #freundin

 
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from Gedankenwuschel

Mit dem Vater hatte ich vorherige Woche ein interessantes Gespräch zum Thema Führung und Verantwortung in Verwaltungen. Ich hatte bei ihm die Problematik bei mir im Büro mit der Vorgesetzten und deren Vorgesetzte angesprochen und wie es mir aktuell damit geht.

Er sprach mir aus dem Herzen, als er die Problematik der zu verzweigten Hierarchie ansprach. Es gäbe in der Verwaltung einfach zu viele Entscheidungsebenen. Zu viele Menschen, denen eine Führungsrolle gegeben wird, unabhängig davon, ob sie die Eignung für diese Tätigkeit haben.

Oft werde Menschen ohne Eignung Führungsverantwortung gegeben, um sie in eine höhere Gehaltsstufe eingruppieren zu können. Dadurch entstehe die Problematik, dass diese dann auch überall und immer entscheiden wollen. Der einzelnen Mitarbeiterin werde dadurch Verantwortung und eigenverantwortliches Handeln abtrainiert und entzogen.

Bei den Mitarbeiterinnen entstehe dadurch Gefühl, weniger wertvoll und wirksam zu sein. Sie seien gewissermaßen nur Ausführungsgehilfen ihrer Vorgesetzten, die alles von ihnen absegnen lassen müssen. Die Vorgesetzten wollen alles sehen und mitentscheiden.

Eine aufgebauschte Bürokratie und persönliche Seltsamkeiten der Vorgesetzten würde die psychische Belastung noch weiter steigern. Das führe zu belasteten, wenig mitdenkenden und unzufriedenen Mitarbeiterinnen.

Was könnte helfen?

  • Führungsebenen einsparen
  • mehr Entscheidungsspielraum für die Mitarbeiterinnen
  • mehr Verantwortung in die Hände der Mitarbeiterinnen
  • Abbau von Bürokratie und der Kultur des „absegnen lassen“, in einem gewissen Rahmen
  • Wert auf sinnvolle Tätigkeiten legen im Sinne des Unternehmens, der Kundschaft und der Umwelt
  • Machtstrukturen auflösen
  • Mitbestimmung durch Mitarbeiterinnen
  • Bezahlungs- und Honorierungssystem optimieren (Beispiel New Work)

#Vater #Verwaltung #Führung #Chefin #Arbeit #Kultur

 
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from Gedankenwuschel

Ich habe für mich erkannt, dass ich ruhiger werden und meine allgemeine Belastung senken möchte. Letztlich möchte ich Dinge sein lassen, die mir nicht so am Herz liegen oder die mich nicht mit Freude erfüllen. Mit ruhiger werden, meine ich, mich nicht bei allen guten Ideen und Initiativen mich einbringen und etwas bewegen zu wollen.

Die einzelnen Dinge jedoch auszuwählen, abzuwägen und wirklich abzulegen fällt mir schwer. Hier hilft die Frage an mich selbst: Ist das auch noch wichtig, wenn Du 10 oder 20 Jahre in die Zukunft denkst? Am Arbeitsplatz heißt das, die Zusatzverantwortung und -ämter abzulegen.

Weiterhin habe ich mit einer Psychologin gemeinsam Maßnahmen für den Arbeitsplatz erarbeitet, um dort für mich anders mit der Belastung und die Übergriffe durch die Vorgesetzte umzugehen.

Die Arbeit im Großraumbüro ist durch den Lärm und die Ablenkung sehr belastend für mich. Wie belastend der Arbeitsumgebung ist, habe ich in der Urlaubszeit meiner Vorgesetzten bemerkt. Denn auch ohne Vorgesetzte habe ich mich belastet und erschöpft gefühlt.

Ursachen sind neben dem Großraumbüro unnötiger Aufwand durch Bürokratie, „das haben wir schon immer so gemacht“, mangelnde Organisation und Konflikte untereinander.

Hier kann ein zweiter Tag Homeoffice hilfreich sein. Weiterhin könnte ich meine Arbeitszeit (teilweise) auf den Nachmittag legen. Zu dieser Zeit sind nicht so viele Menschen im Großraumbüro.

Der Vorgesetzten ist wichtig, die Kontrolle zu behalten, informiert zu bleiben und als Chefin anerkannt zu werden. Hierfür können die folgenden Maßnahmen meinerseits helfen, ihre Bedürfnisse zu sichern:

  • Den Anweisungen der Vorgesetzten Folge leisten und ihr die Sicherheit geben, dass sie das Sagen hat.
  • Sich selbst prüfen. Die Kämpfe weise wählen. Wo lohnt es sich zu kämpfen? Für alle habe ich nicht genügend Kraft und Zeit.
  • Ideen und Verbesserungen notieren für die Zeit danach.
  • Vorgesetzte beruhigen. Sie ist die Chefin. Ich bin Dein Mitarbeiter. Wenn Du das so möchtest, machen wir das so. Auch wenn ich das anders machen würde.
  • Sie penibel informieren, woran ich gerade arbeite und hänge. Eher zu viele Informationen, bis es ihr zu den Ohren heraushängt.
  • Informationsfluss klären. Wie möchtest Du es gerne haben? Dann schriftlich festhalten und von ihr abzeichnen lassen. Als Vorschlag aufschreiben und von ihr absegnen lassen.
 
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from HDValentin

und leider auch nur das.

Einige Flugblätter schauen aus einem kleinen Mülleimer heraus. Sie rufen dazu auf den Glasfaseranschluss zu beantragen

Tl;dr: Bedauerlicherweise ist der Anschluss keineswegs verfügbar. Die städtische Wohnungsbaugesellschaft verweigert diesen.

Es geht mir in diesem Beitrag darum, die Mißsituation der Mieterinnen aufzuzeigen, den Unsinn und den Ablauf zu dokumentieren. Ziel ist, das Problem aus der Welt zu schaffen.

Vorgeschichte

Im vergangenen Jahr wurden in der nächsten Querstraße die Gehwege aufgerissen, Glasfaser verlegt und weitere Schaltschränke gesetzt. Die Entfernung des neuen Schaltschranks bis zur Haustüre des Wohnhauses beträgt 93 Meter.

Aktualisierung vom 26.04.2023: In der Zwischenzeit wurde in der Straße die Glasfaserleitung bis vor die Haustüre gelegt. Die Entfernung zwischen Hauswand und Kabel beträgt 11 Meter.

Baustelle mit Glasfaserleitung, in der Straße, in der ich wohne. Glasfaser wurde heute in der gesamten Straße verlegt. An den einzelnen Häusern gibt es nun Markierungen, wo der Anschluss liegt.

Vergangene Woche habe ich sowohl eine E-Mail, als auch ein Flugblatt von der Telekom im Postkasten gefunden. Darin stand der Aufruf, sich nun für den Breitbandanschluss via Glasfaser anzumelden:

„Voraussichtlich erfolgt der Glasfaser-Ausbau von Heidelberg im Zeitraum vom 01.02.2023 bis zum 31.12.2023.“ „Beauftragen Sie jetzt Ihren Glasfaser-Hausanschluss für 0 €* und sparen Sie die Anschlussgebühr in Höhe von 799,95 €!“.

Der Anbieter 1und1 wirbt aktuell ebenso mit großen Plakaten in Handschuhsheim für das Internet via Glasfaser:

Werbung von 1und1 zur Bestellung eines Glasfaseranschlusses

Kleingedrucktes: „* Glasfaser in vielen Regionen möglich. Sofern keine Glasfaserleitung vorhanden ist, Ausbau und Eigentümergenehmigung erforderlich. Aktion: Baumaßnahmen aktuell kostenfrei. Keine Baukosten, bis zur Glasfaserdose nach dem Hausübergabepunkt. Je nach Wohnsituation sind ggf. Leitungswege durch den Eigentümer vorzubereiten. [...]“ 1und1.de/heidelberg

Kosten bei Abschluss eines Glasfaseranschlusses

Welche Kosten fallen für Mieterinnen bei Beauftragung an?

Die Bereitstellungskosten für Neuanschluss betragen, bei der Telekom einmalig 69,95 €. Dazu kommen noch Kosten für ein Modem oder einen glasfasertauglichen Router, Versandkosten und die Gebühren für den entsprechenden Tarif.

Gegenwärtig gibt es Tarife für monatlich 44,95 € bis 79,95 €. Die Mindestvertragslaufzeit liegt bei 24 Monaten. Die ersten sechs Monate werden vergünstigt berechnet.

Du bist hier nicht auf die Telekom beschränkt. Andere Anbieter, wie 1und1, Vodafone und O2 bieten ebenso Glasfasertarife und Anschlüsse an. Hier lohnt eventuell vorab ein Vergleich der Tarife und Kosten.

Glasfaserabsage

in drei E-Mails (Telekom, 04.02.2023)

  1. Ich habe mich nach der Aufforderung und der Prüfung der Adresse auf Verfügbarkeit direkt angemeldet. Es kam sofort eine Bestätigung, dass bis Ende 2023 der Ausbau erfolgen soll.

  2. Drei Tage später bekam ich eine Mitteilung, dass sich der Ausbau verzögert: „Unser Ausbaupartner vor Ort hat uns mitgeteilt, dass sich die Fortsetzung des Ausbaus aufgrund externer Einflüsse verzögert. Wir melden uns bei Ihnen, sobald der Ausbau fortgesetzt werden kann.“

  3. Wieder drei Tage später wurde der Auftrag storniert: „Leider kann das Gebäude vorerst nicht an das Glasfaser-Netz angeschlossen werden. Der Eigentümer des Gebäudes stimmt dem Glasfaser-Ausbau nicht zu.“

in zwei E-Mails (1und1, 26.04.2023)

Ende April habe ich die Beantragung eines Anschlusses erneut angestoßen, nachdem das Glasfaserkabel in den Gehweg, direkt vor den Eingang gelegt wurde:

„Wir prüfen die Verfügbarkeit Ihres gewünschten 1&1 Internet-Anschlusses an der von Ihnen angegebenen Anschrift. Nach erfolgreicher Prüfung teilen wir Ihnen den Schaltungstermin mit.“

Am Tag danach kam die Absage:

„Der Eigentümer des Gebäudes hat den Ausbau abgelehnt. Bitte wenden Sie sich an den Eigentümer und klären Sie, ob der Ausbau eventuell doch noch durchgeführt werden kann.“

Wohnungsbaugesellschaft

Meine Vermieterin ist eine städtische Wohnungsbaugesellschaft. Die Gesellschaft für Grund und Hausbesitz (GGH) ist ein Tochterunternehmen der Stadt Heidelberg, welche sich für den Breitband-Ausbau in Heidelberg einsetzt. Der Ausbau wird mit städtischen Mitteln unterstützt und gefördert.

Nach Gesprächen mit Nachbarn in anderen Häusern der Straße, stellte sich heraus, dass dies noch viele weitere Häuser der GGH im Stadtgebiet betrifft. Wie viele das betrifft, ist unklar.

Die Ablehnung der Wohnungsbaugesellschaft GGH konterkariert die Bemühungen der Stadtverwaltung und die Ausgaben für die Bürgerinnen und Bürger.

Für meine Nachbarinnen und mich ist das völlig unverständlich.

Vermutlich beruft sich die GGH darauf, dass in den Wohnungen schon ein Breitbandanschluss über das Fernsehkabel liegt. Leider ist dies kein zukunftsfähiger Anschluss, da hier auch nur Kupferkabel verbaut wurden.

„Breitbandsituation“ in meiner Mietwohnung

Kabelanbieter nicht frei wählbar

In den Häusern der GGH gibt es einen Vertrag mit der Firma Pÿur. Diese bietet über das Fernsehkabel (Koaxial) einen Anschluss mit derzeit maximal 400 Mbit Geschwindigkeit an.

Ich habe 400 Mbit gebucht. Regelmäßige Breitbandmessungen zeigten, dass der Durchsatz hier sehr stark schwankt. Die Messungen bewegen sich zwischen 150 und 400 Mbit. Wobei die 400 Mbit selten erreicht werden. Das Fernsehkabel ist ein geteiltes Medium. Geteilt mit den Nachbarinnen.

Die Wahl des Anbieters ist hier verpflichtend bei Pÿur.

Eigene Erfahrungen, in der Vergangenheit haben gezeigt, dass die Kundenhotline und der -service förmlich nicht existent sind.

Ich hatte in zwei Jahren vier Komplettausfälle über mehrere Tage. Die Hotline war jeweils nicht erreichbar und das Kontaktformular auf deren Website nicht versendbar.

Aktuell verspricht die Anbieterin, auf ihrer Website, eine Verbesserung des Kundenservice. Daher kann sich das heute gebessert haben.

DSL ist keine Alternative

Als Alternative mit freier Anbieterwahl gibt es den normalen DSL-Anschluss (Kupfer). Hier ist für das Wohnhaus, in dem ich wohne, maximal 16 Mbit buchbar.

Es kommen jedoch nur 8 Mbit beim Router an. Dies ist also nicht nutzbar unter heutigen Geschwindigkeitsanforderungen eines Heimarbeitsplatzes.

Welche Möglichkeiten bestehen nun

Aus Erfahrungen in der Vergangenheit bewegt sich die Wohnungsbaugesellschaft nur, wenn Druck von außen/oben kommt oder die Arbeitsbelastung aufgrund der Anfragen der Mieterinnen unerträglich wird.

Daraus ergeben sich logisch die folgenden Möglichkeiten für Mieterinnen. (Dies ist kein Aufruf dazu tätig zu werden. Es ist eine Auflistung der Möglichkeiten):

  • Antrag auf Glasfaseranschluss bei einem der Telekomanbieter stellen.
  • Kontakt mit der GGH aufnehmen und den Grund für die Ablehnung erfragen.
  • Um Unterstützung bitten:
    • bei Gemeinderäten und dem Bezirksbeirat,
    • bei Bürgermeistern und Politikern,
    • bei den hiesigen Medien.
  • Problem ignorieren.
  • Sich ärgern.
  • In eine andere Wohnung umziehen.
 
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from Pelzvieh

Wie schon geschrieben, mein #BananaPi M2 Zero konnte ja nicht mit dem DHT11-Kernelmodul den angeschlossenen Sensor auslesen. Von rund 80 erwarteten Flanken lösten gerade immer knapp 20 einen IRQ aus. Ich habe auch schon Workarounds durch Polling im Userspace und eine polling-Version des DHT11-Kernelmoduls vorgestellt. Die gute Nachricht: der Mist kann weg!

Diskussionen mit den Kernel-Entwicklern

Fruchtbare Anstöße gab es, als ich versucht habe, den Polling-Driver in den Kernel zu bekommen. Das dürfe eigentlich gar nicht nötig sein, nicht bei diesem Board, hieß es. Es müsse ein Problem mit meinem Setup geben. Nun, zum Glück ist das Setup ja aus nachvollziehbaren Quellen mit reproduzierbaren Schritten entstanden, da weiß man ja, wo's her kommt.

Fakten, Fakten, Fakten

Ich habe also analysiert, was eigentlich beim Treiber so ankommt. Allerdings sind wir jetzt am Puls der Kernel-Zeit, d. h. ich musste erstmal den aktuellen staging-testing-Branch des Kernel für die Banane übersetzen (Image, Module, devicetree) und ein initramfs-Image generieren. Letzteres verursacht wieder Puls, weil der ARM64-Laptop nicht in der Lage ist, armhf-Binaries auszuführen. Aber dank update-ramfs auf dem BananaPi selbst, konnte auch dieses Problem wieder gelöst werden. Meine neue Erkenntnis des Tages: “dynamic debug” ist eine Kernel-Funktion, über die man ganz bestimmte debug-Ausgaben im laufenden Kernel an- und ausknipsen kann:

    echo "file dht11.c +p" | sudo tee /proc/dynamic_debug/control

..schaltet das Debugging unseres dht11-Kernelmoduls an. Ergebnis der Übung eigentlich recht diffus: so alle 150-300µs trudelt mal ein IRQ ein, über die Hälfte geht verschütt. CPU-Leistung, Interrupt-Geschehen, Speicher, Kernel-Meldungen: alles unauffällig. Was ist hier los?

Des Bananenproblems Kern

Ich weiß gar nicht so genau warum, aber ich hatte immer das Gefühl, dass das Problem mit der Verarbeitung von GPIO-Signalen zu IRQs des SoC zu tun haben muss – und nicht mit etwas, was Betriebssystem und CPUs so treiben. Diesem Gefühl folgend arbeitete ich mich mäßig inspiriert durch ein Datasheet des Allwinner H3 (zu finden in den Untiefen des Internet, warum auch immer dort und nicht beim Hersteller...). Architektur des SoC, Busse, Bridges. Beschreibung der GPIOs, Register der PA-Bank, hmhm. Oha! Hinter den Registern der PG-Bank kommt nochmal die PA-Bank dran: Kapitel 4.2.55ff beschäftigen sich mit Registern zur Kontrolle der Interrupts aus der PA-Bank. Und dann fällt mir ins Auge “4.22.2.61. PA External Interrupt Debounce Register”. Debounce, also ein Filter gegen Interrupt-Feuer durch prellende (mechanische) Taster, sowas kann das Gerät? Und der Default ist Abriegelung mit 32kHz, scheinen die kargen Infos nahe zu legen. Das könnte die Erklärung sein und war dann auch! Geschwind in Devicetree-Doku und Kernel-Sourcen geblättert, wie dieses Register bespielt wird und flugs den Devicetree-Overlay ergänzt um eine Einstellung des &pio:

   input-debounce = <5 0>;

...und schon funktioniert der Treiber!

Und nun?

Ihr findet das aktualisierte Devicetree Overlay in meinem Repository von Bananen-Ressourcen. Daneben auch einen veränderten DHT11-Devicetreiber, der nur noch auf falling edges lauscht, da die low-Pegel des Sensors keine Information tragen. Der ist kein Muss, aber meinen Messungen nach funktioniert er noch einen Tick zuverlässiger als der Original-Treiber und letzter benötigt einen eher noch niedrigeren debounce-Eintrag: mit input-debounce = <1 0> tut er's dann auch ganz robust. Solltet ihr die Polling-Version des Treiber gebaut und per device tree eingebunden haben: das kann jetzt glücklicherweise entfallen. Was mir noch unklar ist: ob das Fehlen einer input-debounce-Konfiguration nicht nachgerade ein Bug im Devicetree (aus den Kernel-Sourcen) ist. Denn an der A-Bank hängen auch andere Geräte, nicht nur über die Steckerleiste frei nutzbare GPIOs. Dass z. B. die seriellen Schnittstellen mit dieser Schaumbremse glücklich sein sollen, kann ich mir nur schwer vorstellen. Und seit der Umstellung ist die Kerneltask sugov:0, die mich vorher in der Anzeige von top wegen ihres (angeblichen) CPU-Konsums verwirrt hat, von dort verschwunden. Die Änderung ist also alles andere als frei von Nebenwirkungen, schauen wir mal, wie sie sich bewährt.

 
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from HDValentin

Bildschirmfoto des ChatGPT-Verlaufs

ChatGPT ist der neue heiße Scheiß, was programmierte Intelligenz angeht. Du stellst dem System über einen Textschlitz eine Aufgabe oder eine Frage und das Programm antwortet oder generiert einen Text zu Deiner Aufgabe.

Du kannst mit dem Programm in Chatmanier diskutieren oder Dir einfach einen Textvorschlag zu Deinem Thema erstellen lassen. Der Datenbestand mit dem der Chatbot agiert, basiert aktuell auf dem Jahr 2021.

In den Medien und sozialen Medien wird eifrig diskutiert, warum das Ding böse ist und warum, wie man verhindern kann, dass informierte Studentinnen und Studenten den Chat zum Schreiben von Hausarbeiten verwenden.

Was mir zu wenig diskutiert wird, sind die Chancen und Möglichkeiten, die sich uns im Alltag dadurch bieten. Denn gerade für Schreibende, für Menschen mit geringen Deutschkenntnissen oder im Bildungsbereich lässt sich damit kreativ arbeiten.

Bewerbungen formulieren

Nehmen wir einmal an, Du kommst aus Nepal, hast in Deutschland Dein Pflegeexamen, nach einer dreijährigen Ausbildung abgeschlossen und möchtest Dich nun bewerben.

Folgende Aufgabe habe ich ChatGPT gegeben und ein passendes Ergebnis bekommen. Über die Texte müsste die Person und ein Korrektor noch einmal darüber gehen. Aber es ist ein Anfang und deutlich mehr, als ein weißes Blatt:

Aufgabe

"Schreibe ein Stellengesuch für eine Pflegefachkraft, Staatsangehörigkeit nepaleisch, Sprachniveau Deutsch B2, Ausbildung und Examen in Deutschland"

Ergebnis

"Sehr geehrte Damen und Herren, Ich bin auf der Suche nach einer Stelle als Pflegefachkraft und bin nepalesischer Staatsangehöriger. Ich habe meine Ausbildung und mein Examen als Pflegefachkraft in Deutschland absolviert und verfüge über ein B2-Niveau in Deutsch. Ich habe bereits Erfahrungen in der Pflege von Patienten mit unterschiedlichen Diagn und Pflegebedürfnissen gesammelt und bin motiviert, meine Kenntnisse und Fähigkeiten in der deutschen Pflegebranche einzubringen. Ich bin ein engagierter und verantwortungsbewusster Mitarbeiter und habe ein hohes Verständnis für die Bedürfnisse von Patienten. Ich arbeite gerne im Team und bin davon überzeugt, dass ich einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Pflegequalität leisten kann. Ich bin flexibel und habe eine ausgeprägte Lernbereitschaft. Ich bin darauf vorbereitet, an Fortbildungen und Schulungen teilzunehmen, um meine Kenntnisse zu erweitern und mich an die Anforderungen der deutschen Pflegebranche anzupassen. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir die Möglichkeit geben, mich Ihnen als Pflegefachkraft vorzustellen und meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Ich stehe Ihnen gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen, [Name]"

Bewerbung in anderen Sprachen

Eine Bewerbung in einer eher seltenen Sprache wie nepalesisch verfassen zu lassen, funktioniert auch. Es ist schön anzusehen, wie der Chatbot das Schreiben generiert.

Inhaltlich ist das Ergebnis allerdings eher Nonsens und nicht für eine Bewerbung zu verwenden:

Aufgabe

"Schreibe eine Bewerbung als Pflegefachkraft, auf nepalesich"

Ergebnis

" प्रिय स्वास्थ्य सेवा प्रबंधक, मैले आफ्नो स्वास्थ्य सेवा संस्थामा परिचालन गर्न आवेदन गर्दैनुहुन्छ। मैले पिछलै तीन वर्षमा स्वास्थ्य सेवा संस्थामा काम गर्दा स्वास्थ्य सेवा को कुरा समझदार र स्वास्थ्य सेवा को कुरा समझदार हुनुहुन्छ। मैले स्वास्थ्य सेवा को कुरा समझदार र स्वास्थ्य सेवा को कुरा समझदार हुनुहुन्छ। मैले स्वास्थ्य सेवा संस्थामा काम गर्न प्रसन्न र ताकिएको हुनुहुन्छ। मैले स्वास्थ्य सेवा संस्थामा काम गर्न सक्छु र स्वास्थ्य सेवा को कुरा समझदार हुनुहुन्छ। कृपया मलाई स्वास्थ "
 
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from Gedankenwuschel

Die Abteilungsleitung bearbeitete mich auch noch einmal zum Thema Termine und übte gehörigen Druck auf mich aus. Es war ihr schwer zu vermitteln, dass es Termine gibt, über die sie nicht Bescheid wissen muss – die persönlich sind.

Besonders schwer war es für mich, ihr das klarzumachen, ohne ihr zu sagen, auf welchem Termin ich war.

Ich hörte bei ihr eine gewisse Angst heraus, dass Sachlagen und Tatsachen über die Abteilung in der Personalabteilung bekannt werden könnten. Eine weitere Unsicherheit besteht darin, dass ich mich um einen Wechsel bemühen könnte.

Positiv fand ich, dass wir über meine Stelle und meine Belastung gesprochen haben. Das gibt mir die Hoffnung, dass sie sich mit mir beschäftigt und sich meine Arbeitssituation verbessern könnte.

Ich konnte auch mit dem erkrankten Kollegen sprechen. Wir sprachen über die Situation und das Gespräch mit der Abteilungsleitung. Er bestätige mir, dass die Vorgesetzten gerne Druck ausüben, um Dinge herauszubekommen, die sie nicht wissen, oder eine gewisse Unsicherheit verursachen.

#chefin #vertrauen #selbstschutz

 
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from Gedankenwuschel

Es gab einen beruflichen Termin der Personalabteilung. Ich informierte meine Vorgesetzte mit einer Reihe von anderen Terminen. Sie wünscht sich das so. Sonst vergisst sie der Termine, hat keine Übersicht und wirft mir vor, ich hätte sie nicht ausreichend informiert.

Bei der Durchsicht der Terminliste fragte sie explizit nach diesem Termin. Ich hatte hier nur das Gebäude auf dem Firmengelände angegeben. Sie wollte wissen, was das für ein Termin sei. Ich sagte es ihr nicht.

Sie bäffte: „Willst Du es nicht sagen?“. Ich antwortete: „Nein, es ist nicht erforderlich, dass Du alles weißt“. Sie fragte explizit, ob ich mich woanders beworben habe. Ich konnte ihr wahrheitsgemäß antworten, dass ich aktuell keine Bewerbung laufen habe.

Der Termin fand statt.

Am Tag danach kam sie zu mir an den Tisch. Sie wusste, auf welchem Termin ich gewesen bin und fragte, warum ich ihr nicht gesagt habe, um was es bei dem Termin geht. Ich schaute nach unten und wusste nicht, was ich ihr in diesem Moment antworten soll, außer ein „hmmpf“.

Beim Weggehen fragte sie, warum ich nicht genügend Vertrauen in sie hätte, um ihr so etwas zu sagen. Es sei ja ein erfreulicher Termin gewesen.

Ich frage mich: „Warum sollte ich Vertrauen in sie haben?“. Bisher habe ich von ihr keinerlei vertrauensbildendes Verhalten erlebt. Und auch, wenn ich mit ihr inzwischen anders umgehe, ist unser Verhältnis noch lange nicht geheilt oder gut.

Informationen, die ich ihr gegeben habe, hat sie in der Vergangenheit hauptsächlich gegen mich und für ihren eigenen Vorteil verwendet.

Daher gibt es nun keine Informationen über sensible Themen mehr. Was sensibel ist, bestimme ich.

#chefin #vertrauen #selbstschutz

 
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