ybaumy

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Misskey ist eine Micro-Blogging Plattform, die mit ihrer Vielfallt an Funktionen punktet.

Misskey ist wie Mastodon und Pleroma ebenfalls eine Micro-Blogging Plattform. Entwickelt und entstanden ist die Plattform in Japan, was sich immer noch an den englischen Übersetzungen auf der Homepage Misskey-Hub widerspiegelt. Das Projekt ist ebenfalls auf Github zu finden. Auch hier sind viele Issues in Japanisch. DeepL schafft hier Abhilfe bei Übersetzungen.

Das mag auf den ersten Blick Nutzerinnen und Administratorinnen abschrecken.

In Europa ist Misskey immer noch eher unbekannt, da der Platzhirsch Mastodon, hier vor allem durch grosse Instanzen, den Blick bei Endusern für Alternativen versperrt. Auch Misskey kommuniziert über das Activity-Pub Protokoll und ist somit in der Lage mit Mastodon, Pleroma, Pixelfed, Peertube, Writefreely, Friedica und Co. zu kommunizieren.

Auf den ersten Blick erschien mir das Interface sehr ungewohnt und überladen mit neuen Funktionen.

Die Features im Einzelnen

Hier eine Übersicht der wichtigsten Features.

Die Entwicklerinnen von Misskey verfolgen den Ansatz, eine möglichst zentrale Plattform für Social-Media zu erstellen und sich nicht nur auf den Aspekt des Micro-Blogging zu beschränken.

Ein inzwischen für viele Nutzerinnen wichtiger Aspekt ist die Zeichenanzahl für Posts. Der Standard beträgt hier 3000 Zeichen und ist inzwischen nicht mehr über das Administrationsmenü konfigurierbar. Hier waren vor einiger Zeit noch bis zu 8000 Zeichen möglich.

Timelines

Wie bei Mastodon gibt es verschiedene Default Timelines, die sich in Home (alle Personen, denen gefolgt wird), Local (alle Posts auf der lokalen Instanz) und Global (alle Posts von Instanzen, die sich über Federation verbunden haben) gliedern.

Lists

Einzelne User können in Listen gruppiert und auch als Timeline angezeigt werden.

Antennas

Genau wie bei Listen, können über Antennas Gruppierungen erstellt werden, hier jedoch über Keywords Matching und/oder Excludes, die entweder globale oder bestimmten Personen dann eine Timeline befüllen.

Drive

Misskey verfügt über die Möglichkeit, Dateien direkt auf der Plattform abzulegen und auszutauschen. Die maximale Drive-Kapazität kann je nachdem, was auf administrativer Seite eingestellt wurde, variieren.

Dieses Feature bringt unter Umständen natürlich maximale Probleme für Administratorinnen mit sich, denn es kann nicht kontrolliert werden, was für Dateien abgelegt werden und ob hier Copyright Verletzungen vorliegen, was auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann.

Chat

Ein Feature, das ich wirklich bei Mastodon vermisst hatte, ist die Chat-Möglichkeit, wo sich der Gesprächsverlauf wie bei anderen Chat-Programmen darstellt und so eine flüssigere Kommunikation mit einzelnen Personen oder auch Gruppen geführt werden kann.

Pages

Pages können wie ein Blog genutzt werden. Neben einfachen Textinhalten gibt es hier die Möglichkeit Javascript zu nutzen. Ferner werden sogenannte Blocks unterstützt, mit denen der Inhalt gestaltet werden kann.

Channels

Channels können z. B. thematisch genutzt und es kann ihnen gefolgt werden. Es sind im Prinzip abgeschlossene Public Timelines, in denen Posts erstellt werden können.

Die Gallery ist im Prinzip ein Imageboard wie Pixelfed, um Bilder zu teilen. Was mir hier neben der Like-Funktion fehlt, ist definitiv die Möglichkeit Kommentare zu hinterlassen.

Widgets

In der rechten Seitenleiste finden befinden sich Widgets, die komplett angepasst werden können.

Verfügbare Widgets sind:

Ich selbst nutze die rechte Seite für Notifikation und eine Liste meiner regulären Kontakte.

User Settings

Die User Settings sind sehr umfangreich. Neben persönlichen Einstellungen und Einstellungen für die Timeline finden sich hier Möglichkeiten das Interface noch weiter zu verändern. Es ist z. B. auch möglich, die Navigation Bar selbst, mit Funktionen und in der Reihenfolge zu verändern.

Achtung! Einstellungen können über “Preference Backups” gesichert werden. Passiert dies nicht, dann sind alle Einstellungen, die ansonsten nur über Cookies gespeichert sind, neu eingestellt werden, dies gilt auch, wenn z. B. auch ein anderer Browser verwendet wird.

Andere Besonderheiten

Posts unterstützen Markdown Format, was z. B. beim Teilen von Code-Snippets sehr nützlich sein kann.

Für Administratoren

Es gibt hier sehr viele Features, die sich von Mastodon abgrenzen.

Für mich sind, die direkte DeepL Integration für Übersetzungen von Posts direkt in der Timeline und die Möglichkeit S3 kompatiblen Object Storage zu konfigurieren, um z. B. Minio zu nutzen, wichtig.

Mobile und CLI

Mobile (IOS)

Der grösste Schwachpunkt ist für mich, dass es keinen guten mobilen Client auf IOS gibt. Hier gibt es Misscat, ein Projekt, dass seit über einem Jahr kein Update erhalten hat.

Die verfügbaren Mastodon Clients funktionieren nicht. Wie es auf der Android-Seite aussieht, kann ich nicht beurteilen.

Persönlich nutze ich inzwischen den Brave-Browser, denn mit Firefox hatte es Probleme gegeben, auf IOS. Ich bin aber wirklich niemand, der ausgiebig sein Mobile Device für Social-Media nutzt.

CLI

Es fehlen wie bei Mobile ebenfalls gute CLI Clients. Ich habe für mich ein API Script geschrieben, welches via Curl, automatische Posts generiert.

Fazit

Ich nutze Misskey nun fast ein ganzes Jahr und würde nur ungern wieder auf Mastodon zurückgehen. Ich betreibe selbst noch eine leere Mastodon Instanz, vor allem, um hier neue Features mitzubekommen.

Ist Misskey für mich die richtige Plattform? Es würde mir sicherlich mehr bringen, wenn es mehr User auf meiner Instanz geben würde und ich so mehr Features nutzen könnte. Trotzdem finde ich das Interface hübscher und anpassungsfähiger. Dazu kommt, dass hier aktiv entwickelt wird und nach und nach Features ausgereifter werden, denn noch nicht alles ist perfekt.

Aus administrativer Sicht verbraucht Misskey auch weniger Ressourcen für eine Single User Instanz, aber es kommt hier auch etwas darauf an, mit wie vielen Instanzen diese sich in Federation befindet.

Wie schon oben erwähnt verfolgt Misskey den Ansatz möglichst alle populären Features von Social-Media auf einer Plattform abzubilden. Aus dem Blickwinkel von Dezentralisierung kann das unter Umständen nicht optimal sein, denn für Nutzerinnen entsteht dann auch rasch eine Lock-In Situation, in der Userinnen mit ihren Daten, wie Text Posts bis hin zu Blogs und Dateien, dann auf diese Plattform angewiesen sind. Da stellt sich schnell die Frage, wie ist es denn um Datensicherheit und Verfügbarkeit gestellt? Das wiederum ergibt neue Herausforderungen für Administratorinnen, um hier den Ansprüchen von Nutzerinnen gerecht zu werden. Eine Migration auf eine andere Instanz wird dadurch erschwert und auch die Flexibilität hinsichtlich der Plattformauswahl, also z. B. zurück zu Mastodon, eingeschränkt.

Für Userinnen, die keinen IT-Hintergrund haben, könnte die Anzahl der Funktionen anfangs doch sehr überwältigend erscheinen.

Die mangelnde Unterstützung für Mobile Devices könnte Misskey potenzielle Nutzerinnen kosten. Das ist schade!

Grundsätzlich finde ich inzwischen schwierig, die rechtliche Seite im Fediverse zu beurteilen, vor allem wenn es sich um den Betrieb von Public Instanzen handelt. Dies gilt aber für alle Dienste im Fediverse.

Liste der Instanzen Support auf Patreon


verfasst von ybaumy am 25.09.2022

Dieser Beitrag wurde als Antwort auf die Podcast-Episode von [Techwontsaveus – Tech Media Needs to Do Better on Crypto and Elon Musk] (https://www.techwontsave.us/episode/117_tech_media_needs_to_do_better_on_crypto_and_elon_musk_w_ed_zitron) verfasst. Der Schwerpunkt meiner Antwort liegt auf der Diskussion über die Rückkehr von Tech-Arbeitern aus dem Home-Office nach der Pandemie und die Auswirkungen, die nicht oft diskutiert werden.

Die Diskussion von Paris Marx und Ed Zitron ist US-zentriert und da ich aus Deutschland komme, gibt es nicht nur einen Unterschied in der Arbeitskultur, sondern auch in allen rechtlichen Fragen, die damit zusammenhängen. Ich möchte nicht so sehr auf die Unterschiede zwischen den beiden Seiten der Probleme eingehen, mit denen wir konfrontiert sind. Zum Beispiel ist die Hire-and-Fire-Mentalität in den USA nicht mit der in Deutschland zu vergleichen.

Der Technologie- und IT-Sektor, in dem ich jetzt seit über 20 Jahren arbeite, war schon immer etwas Besonderes. Um das Jahr 2000 arbeitete ich für ein Unternehmen, das keinen Betriebsrat hatte. Damals versuchte ein Kollege in meinem Team, der Erfahrung mit gewerkschaftlicher Organisation hatte, einen Betriebsrat an dem Standort einzuführen, mit dem wir verbunden waren. In den Monaten, in denen ich versuchte, dieses Ziel zu erreichen, erfuhr ich zum ersten Mal, wie viele Menschen in der IT-Branche auch heute noch über Solidarität am Arbeitsplatz denken. Mein Kollege versuchte nicht, eine gewerkschaftliche Organisierung zu propagieren, sondern einen Betriebsrat zu gründen, der für alle Beschäftigten sprechen sollte. Das gefiel dem Unternehmen überhaupt nicht und es wurde eine Propagandakampagne gesponnen, in deren Mittelpunkt stand, dass die Leute ihre hohen Gehälter verlieren würden. Da ein Betriebsrat nicht automatisch mit einer Gewerkschaft und einem Tarifvertrag verbunden ist, war das eine glatte Lüge, die verbreitet wurde. Letztendlich setzte sich das Unternehmen durch und die Menschen entschieden sich gegen die Einrichtung eines Betriebsrats, der für sie sprechen sollte. Ich war über dieses Ergebnis verärgert und bin es heute noch. Wie war es möglich, dass sich die Beschäftigten aktiv gegen einen Rat entschieden, der ihnen helfen und sogar mehr Transparenz in die Unternehmensentscheidungen bringen sollte?

In den letzten 20 Jahren und besonders nach der Wirtschaftskrise 2008 begannen die Löhne zu stagnieren. Der Goldrausch der hohen Gehälter selbst für einfache Tech-Jobs ist längst vorbei. Die Gehälter für Einstiegsjobs oder für Beschäftigte ohne Hochschulabschluss sind problemlos mit denen anderer Wirtschaftszweige vergleichbar. Zwar gibt es jetzt mehr Betriebsräte, zumindest in mittleren und großen Unternehmen, aber das Wort Solidarität am Arbeitsplatz ist vielen Menschen immer noch fremd. Ich möchte hier nicht auf die Start-up-Kultur eingehen, denn das ist sicher einen anderen Beitrag wert.

Die Gründe, die ich sehe, sind, dass diese Entschlossenheit zur Selbstisolierung nicht aufgehört hat, sich aber vielleicht verändert hat. Ursprünglich bestand die IT-Branche aus echten Nerds oder Geeks, die, wie ich annehme, mit begrenzten Kontakten in der realen Welt sozialisiert wurden und sich auf ihr jeweiliges Spezialwissen konzentrierten. Lange Arbeitszeiten waren üblich und wurden als normal angesehen. Um den Jahrtausendwechsel herum wechselten viele Quereinsteiger in die IT- und Tech-Branche, da die Bezahlung der Jobs und auch der soziale Status, der mit der Arbeit in der IT-Branche einherging, ein Grund waren, unterdurchschnittliche Arbeitsbedingungen zu akzeptieren, wenn es um die Beteiligung und Entscheidungsfindung am Arbeitsplatz ging. Später setzte die allgemeine Digitalisierung des Alltags ein, und viele normale Menschen stiegen in die IT ein. Um es für mich zusammenzufassen. Auch wenn wir heute sehr spezialisiert sind, ist der Status der IT-Arbeit mit dem anderer Branchen vergleichbar und damit auch die Vielfalt der Menschen, die dort arbeiten.

Dennoch gab es auch vor der Pandemie nicht viele Versuche, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Natürlich ist das Problem des Outsourcings und damit die Abkopplung der Arbeitnehmer/innen von ihren Unternehmen ein altbekannter Begleiter für uns. Auch wenn viele von uns gezwungen waren, in den Firmenbüros zusammenzukommen, lernten wir uns kennen, erfuhren von den Problemen, mit denen wir konfrontiert sind, und bildeten eine Basis für die gemeinsamen Probleme am Arbeitsplatz.

Die Pandemie mit ihren isolierenden Effekten und Auswirkungen, die uns alle betrafen, konnten leicht durch Videokonferenzsoftware bewältigt werden. Die Unternehmen hingegen waren zu Beginn der Pandemie nicht nur wegen der fehlenden Eigenmotivation besorgt, sondern auch wegen der negativen Auswirkungen auf Teamarbeit und Produktivität.

Jetzt, nach über zwei Jahren der Pandemie, die noch nicht vorbei ist, wollen viele Arbeitnehmer/innen nicht mehr in ihre Büros zurückkehren, wollen keine Zeit für den Weg dorthin aufwenden und natürlich werden die wirtschaftlichen Auswirkungen des anhaltenden Krieges im Home-Office auch als Ausgleich für die fehlenden Lohnerhöhungen gesehen.

Wichtig ist, auch für die Tech-Branche, zu verstehen, dass die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, tiefer liegen, als es den Anschein hat. Die fortschreitende Individualisierung ist die eine Seite und die Probleme, die damit einhergehen, werden meist missverstanden oder sind vielen Menschen, die ich kenne, unbekannt, zumindest aus den Diskussionen, die ich in den Unternehmen, für die ich im Laufe der Jahre gearbeitet habe, führen konnte. Das Individuum wird im neoliberalen Denken als eine messbare Einheit betrachtet, die auf der einen Seite als Konsument und auf der anderen Seite als Produzent agieren kann. Als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer befinden wir uns in der Rolle der Produzentin oder des Produzenten, die oder der es Unternehmen ermöglicht, in irgendeiner Form Werte zu schaffen. Die Löhne spiegeln oft wider, wie viel Wert die Rolle in einem Unternehmen zum Unternehmenserfolg beitragen kann.

Ein Teil der neoliberalen Agenda besteht darin, uns in einzelne Einheiten aufzuteilen. Das Individuum mit all seinen Eigenschaften kann durch Werbung angesprochen werden, kann gemessen werden, kann auf atomarer Basis ausgewertet werden. Das ist die Verbraucherseite, die verschiedene Auswirkungen hat, für uns selbst, für unsere Gemeinschaften und die Gesellschaft, in der wir leben. Wenn du mit den kritischen Punkten, die den Kapitalismus und den Neoliberalismus betreffen, nicht vertraut bist, kannst du die Suchmaschine deiner Wahl benutzen.

Das führt zu der Frage, wie wir uns organisieren können, uns überhaupt kennenlernen, eine gemeinsame Basis finden, diskutieren, sozialisieren, konspirieren – wie auch immer wir es nennen wollen.

Warum ist das überhaupt wichtig? Das Recht, sich selbst zu organisieren, war in der Geschichte der Arbeitnehmerrechte keine Selbstverständlichkeit. Schau dir nur viele Länder auf der ganzen Welt an, in denen das immer noch nicht erlaubt ist. Rechte, die wir verlieren, werden vom politischen System nicht so leicht zurückgegeben und kommen vielleicht gar nicht mehr zurück.

Um eine solche Situation zu vermeiden, müssen wir in der Lage sein, Räume zu schaffen, die private Diskussionen fördern, anstatt sie zu verhindern. Der virtuelle Raum am Arbeitsplatz ist kein guter Ersatz. Aus meiner Sicht ist die Forderung der Arbeitnehmer/innen selbst nach einem Recht auf Home-Office kontraproduktiv und schadet uns als soziales Gebilde. Das Fehlen physischer Räume führt zu einer Entfremdung von Kolleginnen und Kollegen und uns selbst, die leichter ersetzbar sind, weil weniger emotionale Bindungen entstanden sind und weniger Empathie für die gemeinsamen Probleme vorhanden ist. Es könnte auch sein, dass ein Kompromiss ausreicht. Eine 50/50-Regelung, um wenigstens ein paar Mal in der Woche im Büro zu sein und so mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Kontakt zu kommen, könnte ausreichen.

Wenn wir versuchen, einen Blick in die Zukunft unserer Volkswirtschaften und die Probleme zu werfen, die der Kapitalismus produziert, ist es nicht weit hergeholt, dass die Gründung von Gewerkschaften in absehbarer Zeit notwendig sein könnte.

This post was created as a response to the Podcast Episode of Techwontsaveus – Tech Media Needs to Do Better on Crypto and Elon Musk. The focus for me in my response is the discussion about the return from home office for tech workers after the pandemic and the implications that are not often discussed.

The discussion from Paris Marx and Ed Zitron is US-centric and since I am from Germany, there is not only a difference in work culture, but also in all legal questions surrounding it. I do not want to get that much into the differences of both sides of the problems we are facing. For example, the hire and fire mentality in the US cannot be compared to Germany, especially.

The technology and IT sector I am working in for over 20 years now always was special. Around 2000 I was working for a company that had no workers council. Back then, a coworker in my team, who was experienced in union organization, tried to implement a workers council in the location we were associated with. In the months of trying to achieve that goal, I first experienced how many people in the IT, even today, think about solidarity in the workplace. My coworker did not attempt to propagate to get people organized through unions, just attempted to implement a council that would speak for all employees. The company disliked that at all and then was spinning a propaganda campaign which was centered around that people would lose their high salaries. Since a workers council is not automatically tied to a workers unions and a collective wage agreement, it was a plain lie that was spread. Ultimately, the company succeeded, and the people decided against implementing a council that would speak for them. I was riddled about that outcome, and I am still today. How was it possible that workers would actively decide against a council that would help them, even get more transparency into company decisions.

Over the last 20 years and especially after the 2008 economy crisis, wages began to stagnate. The gold rush of high salaries even for low-end tech jobs is long over. Salaries for entry-level jobs or if workers have no university degree are easily comparable to other business sectors. We may find more workers councils now, at least in medium-sized or big companies, but still the word workplace solidarity is alien to many people. I do not want to get into the start-up culture here, since this is easily worth a shot for another post.

The reasons I see that this determination to embrace self-isolation has not stopped, but may have changed. Initially, the IT-sector was composed of real nerds or geeks, who, I assume, were socialized with limited contacts in the real world, focused on their respective specialized knowledge. Long work hours were common and understood to be normal. Around the Y2K bug, many career changers went into IT and the tech sector, since the pay for the jobs and also the social status that came with working in IT were a reason to accept sub-par working conditions when it came to the involvement and decision-making at the workplace. Later the demand that the general digitalization of everyday life began, and many normal people were getting into IT. To summarize this for me. Today, even if we are very specialized, the status of working IT can be equally compared to other sectors and with this also, the diversity of people working there.

Still, even before the pandemic there were not many attempts to unionize, organize. Of course, the problem of outsourcing and with it the detachment of workers from their companies is a long well-known companion to us. Even though many of us were forced to come together at the company offices, we got to know each other, got to learn about the problems we are facing and build a basis for the common problems in the workplace.

The pandemic with their isolating effects and impacts that concerned us all could easily be handled through video conferencing software. Companies, at the beginning of the pandemic, on the other hand, were not only worried about lacking self-motivation, but also about the negative impact on teamwork and productivity.

Now over 2 years into the pandemic, which is not over yet, many workers do not want to get back to their offices, do not want to spend time getting there and of course with economic impact of the ongoing war Home Office is seen also as a compensation for the lacking wage rises.

What is important, also for the tech sector, is to understand that the problems we are facing are deeper than they appear to be. The ongoing individualization is one side and the problems coming with it are mostly misunderstood, or unknown to many people I know with, at least from the discussion I had at the companies I worked for over the years. The individual in the neoliberal mind is seen as a measurable unit that can act as consumer on one side and producer on the other. As a worker, we find ourselves in the producer role, which enables companies to create value in any form. Wages often reflect how much value the role in a company can contribute to the company success.

One part of the neoliberal agenda is breaking us up into single entities. The individual with all its attributes can be addressed by advertisement, can be measured, addressed on an atomic basis. This is the consumer side has several implications, for ourselves, for our communities and the society we are living in. If you are not familiar with the critical points that address capitalism and neoliberalism, feel free to use your search engine of choice.

This leads to questions of how we can organize ourselves, get to know each other in the first place, find a common ground, discuss, socialize, conspire – whatever we want to call it.

Why is that important, anyway? The right to organize ourselves was not a given in the history of workers rights. Just look at many countries around the world, where this is still not allowed. Rights that we lose are not easily given back by the political system, and might not come back at all.

To avoid such a situation, we need to be able to create spaces which promote private discussions and not prevent them. The virtual space in the workplace does not act as a good substitute. From my perspective, the demands from workers themselves to a right to Home Office is counterproductive and harms us as social entities. The absence of physical spaces leads to alienation of coworkers and ourselves, which are more easily replaceable because there are less emotional ties that could have been created, less empathy for the problems we face in common. It may also be possible that a compromise would be enough. 50/50 rules to at least be in the Office and socialize with our coworkers a few times a week might be sufficient.

If we try to take a look into the future of our economies and the problems that capitalism produces even today, it is not far-fetched that creating unions might be any time soon necessary.